Ameisen, die heimlichen Giganten der Wulmstorfer Heide

24.08.2014

„Ameisen, die heimlichen Giganten der Wulmstorfer Heide“, 21.09.2014, 13:00-16:00 Uhr

gemeinsam mit Jörg Beck, Dt. Ameisenschutzwarte. Nähere Informationen sowie den Treffpunkt finden Sie in unserem Flyer (weiter unten auf "Download" klicken).

Die Wanderung der Naturschutzstiftung widmet sich insbesondere einer Tierart, der Roten Waldameise.

Sie gehört zu einer der interessantesten Tierartengruppen der Welt mit insgesamt rund  12.000 Arten, davon etwa 200 in Europa.

Die ältesten fossilen Funde stammen aus der Kreidezeit und werden auf ein Alter von 100 Millionen Jahren datiert.

Während der Wanderung erfahren wir etwas über das Sozialverhalten, die technisch geniale Nestbauweise mit Belüftungssystem, die Temperaturregelung im Nest, den Wetterschutz und das Hygiene- und Gesundheitssystem der Ameisen.

Natürlich gibt es auch Informationen zum Köperbau und der allgemeinen und speziellen Lebensweise.

So haben Ameisen winzige Krallen, womit sie sich sehr gut festhalten können. Sie finden in jeder Oberfläche winzig kleine Unebenheiten und Risse, an denen sie sich festhalten können. Sogar an Glasscheiben können sie senkrecht hochklettern.
Die Lebenserwartung einer Königin der Rote Waldameise beträgt 15-20 Jahre, die der Arbeiterinnen 5-6 Jahre.
Aber der wohl interessanteste Punkt ist, dass Ameisen im Vergleich als die stärksten Lebewesen der Welt bezeichnet werden.

Die Rote Waldameise zum Beispiel wiegt zehn Milligramm, sie kann aber ein Blatt, das einhundert Milligramm wiegt, hochheben und herumtragen. Wohlgemerkt mit ihren Mandibeln (=Zähnen)! Das ist das Zehnfache ihres Körpergewichtes.

Auch für die Wissenschaft sind die Biologie und das Sozialverhalten von Ameisen seit langer Zeit Thema. Die Fragestellungen lauten hier unter anderem:
- Wieso gibt es auf Ameisenstrassen keine Staus und wie finden sie wieder zu ihrem Nest  zurück?
- Was kann man in Bezug auf eine Massenpanik in einem Stadion von Ameisen lernen?
- Wie ist der Körper aufgebaut und so stabil und warum können solche enormen körperlichen Leistungen erbracht werden?
- Wie stärken Ameisen ihr Immunsystem?
Zahlreiche Ergebnisse fließen bereits in die modernsten Entwicklungen zur künftigen Steuerung des Autoverkehrs ein und sind Basis der kleinsten, sich eigenständig organi-sierenden Roboter, der sog. Kilobots.

Aber bitte Vorsicht am Ameisennest – sie sind geschützt und brauchen unsere volle Beachtung. Beim Beobachten sollten Sie aber mit den Augen nicht zu nahe an die Tiere herangehen, ihre verspritzte Ameisensäure schmerzt empfindlich!

 

Bild zur Meldung: Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena) in Drohhaltung. (c) Rainer Böttcher

 
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